Moskau: Lambsdorff widerspricht Vorwürfen
Der deutsche Politiker Alexander Graf Lambsdorff, ehemaliger Bundeswirtschaftsminister, hat die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. Diese beziehen sich auf angebliche Korruption im Zusammenhang mit der russischen Gaspipeline Nord Stream 2.
Lambsdorff, der aktuell Präsident der Deutsch-Russischen Außenhandelskammer ist, erklärte am Dienstag in Moskau, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe "unbegründet und haltlos" seien. Er betonte, dass er stets transparent und nach den Regeln gehandelt habe und sich keiner Verfehlung schuldig gemacht habe.
Die Vorwürfe gegen Lambsdorff wurden von einem Medienbericht aufgeworfen, der behauptete, dass er in seinen Funktionen im russischen Energiebereich persönliche Vorteile erlangt habe. Der Bericht stützte sich dabei auf angebliche interne Dokumente, die Lambsdorff die Aufnahme von Provisionen im Zusammenhang mit Nord Stream 2 belegen sollen.
Lambsdorff wies diese Vorwürfe zurück und bezeichnete sie als "groben Unsinn". Er erklärte, dass er keinerlei finanzielle Interessen an Nord Stream 2 habe und die Dokumente, auf die sich der Medienbericht berufe, gefälscht seien.
Der Politiker forderte eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe und versicherte, dass er bereit sei, volle Transparenz zu gewährleisten. Er betonte, dass er sich durch die Anschuldigungen nicht von seiner Arbeit in Russland abhalten lassen werde und sich auch weiterhin für die Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland einsetzen werde.
Die russische Regierung hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen gegen Lambsdorff geäußert. Der deutsche Außenminister Heiko Maas hingegen hat angekündigt, die Vorwürfe "sehr ernst" zu nehmen und die Angelegenheit "genau zu prüfen".
Die Vorwürfe gegen Lambsdorff kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland ohnehin angespannt sind. Die deutsche Regierung übt seit längerem Kritik an der russischen Politik gegenüber der Ukraine und der Opposition in Russland. Der Fall Lambsdorff könnte die Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter belasten.