Tabakovic Lehnt "Ankommen" Ab: Warum der Begriff für ihn nicht funktioniert
Der Begriff "Ankommen" ist in den letzten Jahren zum Synonym für Integration geworden. Doch nicht jeder findet Gefallen an diesem Ausdruck. Einer von ihnen ist Slobodan Tabakovic, ein prominenter Integrationsforscher, der die Aussage "Ankommen" als problematisch betrachtet. In einem kürzlich geführten Interview sprach er offen darüber, warum er den Begriff ablehnt und welche Alternativen er stattdessen favorisiert.
Warum "Ankommen" nicht funktioniert
Tabakovic argumentiert, dass der Begriff "Ankommen" eine statische Vorstellung von Integration suggeriert, die in der Realität nicht existiert. Integration sei ein dynamischer Prozess, der sich ständig weiterentwickelt und neue Herausforderungen mit sich bringt. "Ankommen" impliziert hingegen einen Endzustand, der erreicht wurde und somit keine weitere Entwicklung mehr zulässt.
Zudem kritisiert Tabakovic die implizite Hierarchie, die im Begriff "Ankommen" steckt. "Ankommen" suggeriert, dass es einen Ort gibt, an dem man ankommen muss, um akzeptiert zu werden. Dieser Ort ist jedoch in der Regel von der Mehrheitsgesellschaft definiert, wodurch Migranten in eine passive Rolle gedrängt werden.
Welche Alternativen gibt es?
Tabakovic plädiert stattdessen für Begriffe, die die Dynamik und die Partizipation von Migranten in den Vordergrund stellen. "Mitgestalten", "Mitwirken" oder "Gemeinsam wachsen" sind Beispiele dafür. Diese Begriffe betonen die aktive Rolle von Migranten in der Gesellschaft und fördern ein Verständnis von Integration als gemeinsamen Prozess.
Die Bedeutung der Sprache
Die Wahl der Sprache ist entscheidend, um ein Verständnis für Integration zu schaffen. Begriffe wie "Ankommen" können zu negativen Stereotypen und Vorurteilen gegenüber Migranten beitragen, da sie diese als passive Empfänger von Integration darstellen. Stattdessen sollten wir Sprache verwenden, die die aktive Rolle von Migranten in der Gesellschaft hervorhebt und ein Gefühl der Gemeinsamkeit fördert.
Fazit
Tabakovic's Kritik am Begriff "Ankommen" ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte über Integration. Es zeigt uns, wie wichtig es ist, Sprache und Begriffe kritisch zu hinterfragen, um ein differenziertes und gerechtes Verständnis von Integration zu fördern. Indem wir Sprache nutzen, die die Dynamik und die Partizipation von Migranten in den Vordergrund stellt, können wir zu einer inklusiven und gerechteren Gesellschaft beitragen.