Trump und Krieg: Hat er wirklich keine geführt?
Die Frage, ob Donald Trump während seiner Präsidentschaft einen Krieg geführt hat, ist komplex und hängt von der Definition von "Krieg" ab. Während er keine großen, traditionellen Kriege wie den Irak-Krieg von George W. Bush initiierte, führte er eine Reihe von militärischen Aktionen und Eskalationen, die weitreichende Auswirkungen hatten.
Die "Krieg"-Debatte:
Einige argumentieren, dass Trumps militärische Aktionen, wie die gezielte Tötung von Qasem Soleimani, dem Oberbefehlshaber der iranischen Quds-Brigade, oder die Ausweitung von Drohnenangriffen, als Kriegshandlungen anzusehen sind. Sie verweisen darauf, dass diese Aktionen zu direkten militärischen Konfrontationen mit anderen Ländern führten und die Gefahr eines größeren Krieges erhöhten.
Andere argumentieren, dass Trumps Aktionen zwar aggressiv waren, aber nicht den Kriterien eines "Krieges" entsprachen. Sie betonen, dass er keine völkerrechtlich verbindliche Kriegserklärung abgab und dass die militärischen Operationen eher als "militärische Interventionen" oder "Begrenzte Militäraktionen" zu betrachten sind.
Trumps militärische Aktionen:
Während seiner Präsidentschaft führte Trump eine Reihe von militärischen Aktionen durch, darunter:
- Eskalation des Luftkriegs gegen den IS in Syrien und Irak: Trump erhöhte die Anzahl der Luftangriffe und erweiterte das Gebiet der Militäroperationen.
- Einsatz von Drohnenangriffen: Trump setzte Drohnenangriffe zur Bekämpfung von Terroristen ein, darunter auch die Tötung von hochrangigen Führungspersonen.
- Militärische Unterstützung für Saudi-Arabien im Jemen-Krieg: Trump lieferte Waffen und logistische Unterstützung an Saudi-Arabien, das im Jemen einen Krieg gegen Huthi-Rebellen führt.
- Tötung von Qasem Soleimani: Der US-Drohnenangriff auf Soleimani, der für den Tod vieler amerikanischer Soldaten verantwortlich war, löste große Spannungen mit dem Iran aus und drohte einen größeren Krieg aus.
- Zunehmende militärische Präsenz in Afrika: Trump erhöhte die US-Militärpräsenz in Ländern wie Somalia und Niger, um Terrorismus zu bekämpfen.
- Rückzug aus dem Atomabkommen mit dem Iran: Dieser Schritt führte zu einer Eskalation der Spannungen mit dem Iran und trug dazu bei, die Gefahr eines militärischen Konflikts zu erhöhen.
Die Folgen von Trumps Aktionen:
Trumps militärische Aktionen hatten weitreichende Folgen, sowohl für die USA als auch für die Welt. Sie führten zu einem Anstieg der Spannungen mit anderen Ländern, zu einem verstärkten Terrorismus und zu einem erhöhten Risiko eines größeren Krieges. Darüber hinaus hatten sie einen erheblichen Einfluss auf die amerikanische Politik und Gesellschaft, indem sie die Debatte über den Einsatz von Gewalt in der Außenpolitik neu entfachten.
Fazit:
Ob Donald Trump einen Krieg geführt hat, ist eine Frage der Interpretation. Seine militärischen Aktionen waren zweifellos aggressiv und eskalierend und hatten weitreichende Auswirkungen. Ob sie jedoch als "Krieg" im eigentlichen Sinne zu bezeichnen sind, ist eine Frage der Definition und der Interpretation. Was jedoch unbestreitbar ist, ist, dass Trumps militärische Politik einen tiefgreifenden Einfluss auf die Welt und die Geschichte der USA hatte.