Zoff um Mercosur: Bauern fürchten Hormon-Fleisch aus Brasilien
Der geplante Freihandelsvertrag zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Wirtschaftsraum Mercosur sorgt für Zoff. Besonders deutsche Bauern fürchten, dass durch den Deal billiges, mit Hormonen behandeltes Fleisch aus Brasilien nach Europa gelangen könnte.
Was ist der Mercosur?
Mercosur ist ein südamerikanischer Wirtschaftsraum, der 1991 gegründet wurde. Zu den Mitgliedsstaaten gehören Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela. Das Ziel des Mercosur ist die wirtschaftliche Integration der Mitgliedsländer, die Abschaffung von Zöllen und der freie Warenverkehr zwischen den Ländern.
Was sind die Vor- und Nachteile des Mercosur-Abkommens?
Vorteile:
- Größerer Markt: Durch das Abkommen entsteht ein riesiger Markt mit über 260 Millionen Einwohnern.
- Geringere Preise: Durch die Abschaffung von Zöllen werden Waren günstiger, was den Konsumenten zugutekommt.
- Mehr Wirtschaftswachstum: Der freie Handel soll das Wirtschaftswachstum in den Mitgliedsstaaten ankurbeln.
Nachteile:
- Konkurrenz für europäische Bauern: Der Import von günstigeren Produkten aus Südamerika könnte zu einem Preisverfall für europäische Produkte führen.
- Arbeitsplatzverlust: Es besteht die Gefahr, dass europäische Unternehmen aufgrund der Konkurrenz aus Südamerika Arbeitsplätze abbauen müssen.
- Umweltbelastung: Der Transport von Waren über große Distanzen kann zu einer höheren Umweltbelastung führen.
Die Angst vor Hormon-Fleisch
Ein großes Streitthema ist der Einsatz von Hormonen in der Fleischproduktion in Brasilien. In der EU sind bestimmte Hormone in der Tierhaltung verboten, in Brasilien hingegen sind sie erlaubt. Deutsche Bauern befürchten, dass durch das Mercosur-Abkommen billiges, mit Hormonen behandeltes Fleisch aus Brasilien nach Europa gelangen könnte.
Was sagen die Politiker?
Die deutsche Regierung betont, dass hohe Lebensmittelstandards in der EU eingehalten werden sollen. Die EU-Kommission hat angekündigt, dass sie die Lebensmittelkontrollen an den Grenzen verstärken wird.
Wie geht es weiter?
Derzeit laufen noch Verhandlungen über das Mercosur-Abkommen. Es ist noch unklar, ob und in welcher Form das Abkommen in Kraft treten wird.
Was können Verbraucher tun?
Verbraucher können sich über die Herkunft ihrer Lebensmittel informieren und gezielt Produkte aus Europa kaufen. Sie können sich auch an ihre Politiker wenden und ihre Meinung zum Mercosur-Abkommen zum Ausdruck bringen.
Fazit: Der geplante Freihandelsvertrag zwischen der EU und dem Mercosur ist umstritten. Die deutsche Bauernlobby fürchtet einen Preisverfall und Arbeitsplatzverlust, während die EU-Kommission hohe Lebensmittelstandards verspricht. Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form das Abkommen in Kraft treten wird.